Die Angst vorm Wachsen

Die Angst vorm Wachsen

K: Wachstum ist für mich in meinem Leben verbunden mit Schmerz. Ich stehe vor einem Tunnel des Schmerzes, ich muss da durch um zu wachsen, aber ich verharre … Mein ganzes Leben war geprägt von Schmerz. Wenn ich gefragt würde, niemals wollte ich reinkarnieren.

Mit diesen Worten meiner K. beginnt unser Therapieblock, 5 Tage intensive Tanztherapie in der Tanzheimat Inzmühlen. In meinem Kopfkino erscheint beim Zuhören der sterbende Jesus am Kreuz. M.E. ein Verhängnis, so was als Symbol für eine Religion auszuwählen. Wo bleibt da die FROHE BOTSCHAFT um die es Christus ja eigentlich geht? Theologische Erörterungen führen uns da nicht weiter, wir setzen auf Erfahrung und folgen der körpertherapeutischen Frage: Wo im Körper spürst du den Schmerz? Schnell ist klar, in den Membranen jeder einzelnen Zelle. 

  1. Stunde

Membranen

Die K. liegt auf dem Rücken und wünscht sich Berührung meiner Hände auf dem Brustkorb. Ich spüre wenig Atem dafür Bewegung und folge, in dem ich ganz eintauche, auf die Flüssigkeitsebene. Das Ende der Stunde zeigt sich für mich in einem sehr wachen Gedanken, der aus diesem der Bewegung folgen heraus auftaucht: IST SCHMERZ EIN GEFÜHL ODER EIN KÖRPEREMPFINDEN?

Je nach dem verändert sich die Sicht der Welt. Ist Schmerz ein Gefühl, so scheint mir die Gefahr übermächtig, darin zu ertrinken, ist Schmerz hingegen ein Körperempfinden, stehen die Chancen gut, mit dem Schmerz umgehen zu lernen, da gibt es eine Handlungsebene. 

2. Stunde

Bedrohung

Die zweite Stunde beginnt mit einem Traum der K. es ist Krieg, die Nazis suchen nach ihr, sie sucht nach Räumen sich zu verstecken und sie wacht auf mit dem verzweifelten Bedürfnis nach Schutz. Sie sagt, ich kann das in meinen Membranen spüren, die sind nicht nur einengend, blockierend sondern sie geben mir auch Schutz.

Die Stunde verläuft von der Struktur her wie die erste. Meine Beobachtung ist, dass der Atem stärker da ist unter meinen Händen, dafür ist weniger von der Fließbewegung der ersten Stunde zu spüren. Am Schluss erklärt die K., dass sie im Innen bleiben konnte und gleichzeitig im Außen in Kontakt sein.

Die Abende nutzt die K. im Tanzhaus, ihre Körpererfahrungen aus der Einzelarbeit zu tanzen.

3. Stunde

Mutterland

Die K. hat begonnen eine Skulptur aus 20 kg Ton zu bauen. Sie formt runde Rollen, ca 30 cm lang und setzt sie in einem Gittermuster so zusammen, dass ein Quader entsteht. Ca. 30×30 cm. Sie zeigt mir Fotos auf denen die Zwischenräume, die die gitterförmig angeordneten Tonrollen lassen lichtdurchflutet auffallen. Sie spricht davon, dass die Skulptur im Fühlen und aus dem Fühlen heraus durch das Eintauchen in den Sensomotorischen Raum, entstanden ist und nicht durch überlegen und nachdenken. Eine gefühlte Skulptur.

Das Innere Kind bewegt sich durch die Zwischenräumen des Gitternetzes. Wir sprechen von einengenden Strukturen in Familien, in Erziehungssystemen und durch politische Regime.

Danach lege ich wieder meine Hände auf ihren Brustkorb und nach der Stunde ist mir ein Wort sehr präsent MUTTER. Das äußere ich. Die K. spricht von Mutterland. Wir sind überrascht über die Synergie. Es geht dabei nicht um die mit Mutter,  verbundenen Gefühle, vielmehr ist es eine Körperempfindung, die wir später in Sprache und das Symbolwort Mutter übersetzen. 

Die Körperempfindung Mutter kann jede Berührung sein, die diese Qualität aufweist, Vertrautheit in Berührung, Nähe, Verbundenheit, ein gemeinsamer Tanz der schon begonnen hat im Eierstock, lange vor der Versprachlichung. Es ist eine Qualität die sich noch am meisten in dem Wort Vertrautsein widerspiegelt. Meine Hände spüren Mutter.

4. Stunde

Auf die Erde fallen

Wir schauen in der vierten Stunde wieder Fotos der Skulptur an. Sie hat sich bewegt, scheint mir, sie hat ein Eigenleben entwickelt. Das zunächst starre Gitter gibt dem weichen Ton nach. Zwischenräume schließen sich und Augen werden sichtbar, eines mehr, ein anderes weniger geschlossen, dazu ein Mund, dann eine Nase, ein Gesicht. Der Blick ins Innen des Quaders ist nur noch teilweise frei gegeben. Farbe kommt ins Spiel. Farbe, die die Umgebung zusammen mit dem Licht in den Quader aus Tongeflecht hineinträgt.

Ich lege wieder meine Hände auf den oberen Brustbereich der K. und allmählich beginnt ein Tanz aus führen und folgen, aus geben und nehmen zwischen meinem Körper und dem der K..

Meine Hände folgen dem gemeinsamen Tanz. Am Ende der Stunde spricht die K. von der Körperempfindung SICH FALLEN LASSEN. Zum ersten Mal hat sie diese Körperempfindung. Ein sich erden im ganzen Körper im Fallen und empfangen. Während sie erzählt erinnere ich ein altes Tanzritual, von dem ein französischer Psychiater berichtet und das bis in unsere Tage von indigenen Stämmen im Amazonasgebiet getanzt wurde um die Zukunft vorher zu sagen und in der Gegenwart anzukommen.

Es funktioniert über das Eindrehen. Ich kenne das Spiel aus Kindertagen. Wir nannten es Figuren werfen. Ein Kind hält dich am Arm und dreht dich im Kreis, bis die Zentrifugalkraft die Hände zum Loslassen zwingt und du fällst und fällst und fällst. Wichtig ist die Position, mit der du auf die Erde fällst. Die behältst du bei, bis zum Ende des Spiels, also bis alle Kinder eingedreht wurden. Die die eindreht wählt dann aus, welche Position am Boden die imposanteste für sie ist und dieses Kind darf dann die nächste Runde gestalten.

5. Stunde und letzter Tag

Es wird über Nacht klar, dass sich im Fallen etwas weitreichendes verändert hat, was die Gegenwart und die Zukunft der K. betrifft. Es geht um Lachen, Ausgelassen sein, froh sein, auch Humor, Lebensqualitäten die jetzt anstehen. Wo ist die Angst zu wachsen geblieben? Der Schmerz? Sie erzählt mir von ihrem Lieblingsfilm, Der Himmlische Teufel und lacht dabei amüsiert … .

Zusammenfassung

Ich habe das Glück mit dieser K. seit über einem Jahrzehnt zusammen zu arbeiten. Nach diesem Block kann ich spüren, wie sich ihr lebenslanges Ringen um Erde, Erdung, verwandelt hat in einen Tanz mit der Erde. Das ist für mich, wohin Tanztherapie geht, hinein in den getanzten Dialog. Das Wort Heilungstanz wäre mir schon zu viel, es geht nicht um die Ausrichtung Heilung, weil das Heilsame in der Kunst schon da ist, bevor wir nach ihm suchen und uns im Tanzen spürt, empfängt und aufnimmt, es ist wie Rachel Pollack das bei der Tarotkarte DIE WELT beschreibt, ein Spiel mit den Kräften des Lebens geworden und was seither zu kurz kam kann jetzt ins Rampenlicht treten, die Freude, die Lust, Lebenslust. Rachel Pollack, Tarot, Knaur 1985, S 161 ff.

Vom Wert fünf Tage für sich selber zu haben

Gerne biete ich Einzelarbeitsblocks an. Sie sind so etwas wie ein Retreat, ein klösterlicher Rückzugsraum der Einkehr und Stille in dem wir uns selber Gewahr werden. Heraus aus der Alltagstrott, der Hektik, die uns umgibt hinein in die tänzerische Welt unter den alten Eichen der Tanzheimat. Dem Fließen des Weseler Moorbachs lauschen, ans Steilufer der Seeve spazieren, die Weite der Heidelandschaft in sich aufnehmen. Auch wenn die HKIT keine Glaubensgemeinschaft sind und auch kein staatlicher Kurbetrieb, in der Tanzheimat können wir immer wieder Einkehren und bei uns selber ankommen. Dem eigenen Rhythmus folgen, den Taktstock des Lebens wieder selber in die Hand nehmen, lauschen, was das Leben für uns bereit hält und in unserem Tanz der Lebenslust Raum geben. Das kann und will eine HKIT Kur, wie ein 5-Tage Block in der Tanzheimat Inzmühlen.

Die Stiftung der HKIT

Heute möchte ich gerne von den vielfältigen Aufgaben Elke Wagners berichten. Dazu gehört es, für die von ihr ins Leben gerufene Stiftung HKIT, zum Erhalt der Tanzheimat Inzmühlen, Tätigkeitsberichte zu verfassen. Sie lesen sich so spannend und geben einen so handfesten Fußabdruck unserer Tätigkeit, dass ich sie zum Lesen gerne im Anschluss in den Blog stelle.

Beim Lesen wird mir deutlich, welches Engagement, Elke Wagner und Stefka Weiland Jahr für Jahr aufbringen und welche  dringend notwendige Unterstützung wir vom Freundeskreis HKIT und freundlichen Zustifterinnen dabei erfahren, den Erhalt dieser einmaligen Einrichtung zu sichern. Euch allen sei in diesem Rückblick ganz herzlich gedankt. Gemeinsam sind wir stark.

Falls Du noch kein Mitglied im Freundeskreis der HKIT bist, melde Dich formlos im INSTITUTSBÜRO unter ICH WILL MITGLIED WERDEN und schon gehörst Du mit zu unserem Kreis der Förderinnen der großartigen Idee, eine Heimat im Körper zu finden, dazu braucht es eine Heimat im Außenraum, die uns empfängt, einlädt und aufnimmt wie das Leben selbst, die TANZHEIMAT Inzmühlen deren 20 jährige Bestehen wir am Samstag 25. August gebührend feiern.

Andy Goldsworthy sagt in dem Film Rivers and Tides: Den tiefen Rhythmus der Veränderung kann ich nur dort sehen, wo ich zu hause bin.

 

Tätigkeitsbericht 2017

Gemeinschaftsstiftung Heilende Kräfte im Tanz®

1. Fundraising zur Vermögensaufstockung

1.1 Vorbemerkung

Die treuhänderisch verwaltete, nichtselbständige Stiftung wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, auf diesem Weg Spenden und Zustiftungen zu sammeln und dann, wenn das Stiftungsvermögen auf 50.000 Euro aufgestockt ist, die Stiftung in eine selbständige Stiftung umzuwandeln. Aus diesem Grund konzentriert sich die Tätigkeit der Stiftung bis dahin hauptsächlich auf das Fundraising, um das Stiftungsvermögen zu vergrößern.

1.2 Zustiftungen und Spenden 2017

Durch Zinsen, Zustiftungen und Spenden wurde das Stiftungsvermögen 2017 von 45.890,14 Euro auf 47.228,01 Euro erhöht.

2. Durchführung künstlerischer & tanzpädagogischer Veranstaltungen

2.1 Dancing Dialogue® Projekt The Power of Dance

28. April – 7. Mai 2017 Tanzheimat Inzmühlen/Buxtehude

Eine überaus intensive und bewegte Zeit liegt hinter uns Teilnehmerinnnen des Dancing Dialogue® Treffens 2017. Wir begannen mit dem traditionellen Walpurgistanz in Inzmühlen ums Feuer, gingen durch Gassen und über Plätze von Buxtehude auf den Spuren von über 20 Frauen die hier vor 500 Jahren lebten und als Hexen denunziert und verbrannt wurden und nahmen diese Erfahrungen hinein in Körperarbeit und Tanz, immer der Frage auf der Spur: Wie tanzt sich unsere Kraft? Aus der Frage kamen uns die Antworten entgegen und enstanden vielfältige Tänze.

2.1 Teilnahme an den Global Water Dances 2017

24. Juni 2017, Treffpunkt Tanzheimat Inzmühlen

Ausschreibungstext: Wie in einem Gespräch entfaltet sich die Bewegung zwischen den Tänzerinnen und dem Fluss der Seeve, öffnet Räume für die Zuschauenden über das Wort hinaus. Novalis spricht vom Körper als dem gebildeten Fluss. Dort wo ein Körper wieder in Bewegung gerät beginnt es spannend zu werden, kann sich Neues bilden über den Fluss, das Strömen, das Wasser. Bewegungen strukturieren und ordnen Räume. Begegnung von Zeit, Raum und Materie ist im Tanz immer auch Bewegung von Zeit, Raum und Materie. Tanz als bewegende und verändernde Kraft, die uns immer wieder die Welt mit neuen Augen sehen lässt.

Choreografie: Elke Wagner. Tänzerinnen: Yvonne Middelborg, Erika Munzlinger, Sabine Rippe, Almut Tasgara-Tumat

2.2 Wort und Tanz

21. Oktober 2017, Tanzheimat Inzmühlen

Das Projekt Wort und Tanz besteht nun bereits seit 14 Jahren. Es geht in diesem Performanceprojekt darum, im Tanz den Dialog zu eröffnen und damit eine Annährung und ein besseres Verständnis zu schaffen, wie Sprache bewegen kann und umgekehrt, wie Bewegung spricht. Es geht also im weitesten Sinne um die vielfältigen Aspekte von Kommunikation und Kontakt schlechthin.

Dr. Gisela Notz hat am 21. Oktober 2017 ihren Kalender Wegbereiterinnen 2018 der Tanzheimat Inzmühlen vorgestellt und zu einer Auswahl an sozial und politisch aktiven Frauen aus der Vergangenheit vertiefend gesprochen.

Danach, und das war 2018 neu, hat G.F. das Publikum zu einer interaktiven Session eingeladen, in der sich Worte und Bewegungen treffen, in Dialog treten und schauen, was sie miteinander anfangen können. Tanz als Einladung zum Spiel. Freiheit, Eigenbewegung, Verschwendung, Spontanität und Humor. Darf das sein, bei den vorgetragenen, oft tragischen Lebensläufen, der Wegbereiterinnen?

MUSS. Weil, zurückgeworfen auf den sensomotorischen Raum werden Worte, Gefühle, Bilder und Symbole zu Interpretationen von über die Sinne und die Bewegung Erfahrenem. Hier im sensomotorischen Feld ist der große künstlerische Schmelztiegel des Tanzes angesiedelt. Hier begegnen wir dem Neuen und Unbekannten und können ein Tänzchen wagen, mit uns bislang unbekannten Größen und uns bewegen lassen in eine andere Sicht der Welt hinein. Wie sagt Elsa Gindler? „ZULASSEN DASS SICH ETWAS ÄNDERT.“

3. Errichtung, Erweiterung und Erhaltung der Bibliothek zur

Thematik Tanz, Kunst und Heilung nebst Video- und Musikarchiv

3.1 Erweiterung und Pflege der Fachbibliothek

Die Bibliothek wurde wieder um einige Fachbücher erweitert und regelmäßig gepflegt. Sie wird vor allem von den SeminarteilnehmerInnen rege genutzt.

3.2 Pflege des Videoarchivs

2003 wurde begonnen, Tanzvideos verschiedener Sparten, tanzethnologische Videos und tanztherapeutische Videos sowie interdisziplinär für Tanz interessante Videos zu sammeln, zu archivieren und in der Fachbibliothek mit einem Videorecorder interessierten Personen zur Verfügung zu stellen. Die Digitalisierung der Videos wurde 2010 abgeschlossen. Alle Dancing Dialogue® Performances und alle Vorträge der Tanztherapietage wurden auch 2015 auf Video aufgezeichnet und archiviert.

4. Förderung und Weiterentwicklung der Vernetzung von Tanz mit Kunst und Heilung

4.1 Vorträge im Rahmen der Inzmühlener Tanztherapietage

Die Vorträge am 5. August 2017 hatten im ersten Teil persönliche Erfahrungen mit Tanztherapie HKIT® zum Inhalt und im zweiten Teil wurden Konzepte für die tanztherapeutische Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen vorgestellt. Die Vortragenden waren:

Andrea Baldemair

Andrea Christiane Bode

Marion Hein

Marion Schmitz

und ihre Themen:

Einsatz der Biodynamischen Tanztherapie HKIT® an einer psychiatrischen Tagesklinik innerhalb des Therapiemoduls Tanz-, Körper- und Bewegungstherapie

Grounding / Erdung mit HKIT®

Vom Gefühl eine Last zu sein zum Gefühl des Willkommenseins

Raumeroberung durch Erlernen neuer Bewegungsmuster

 4.2 Inzmühlener Gespräche 2017, Samstag 26. August 2017

◦ Eine Hommage an Gerda Boyesen, Vortrag G.F.

◦ Auf die Welt getanzt. Der Beitrag der HKIT® zu einer glücklichen Schwangerschaft und Geburt, Vortrag Elke Wagner

◦ Gespräch mit Claudia Baum, Renate B. Balzer und Anita Kranz Moser zur Performance “Marie Jahoda – Unsichtbares sichtbar machen“

5. Bereitstellung von Tanz- und Begegnungsstätten und Tagungsräumen

Vermietung des Tanzraumes „Tanzheimat Inzmühlen” durch die Stiftung Heilende Kräfte im Tanz® an Gruppen aus dem Bereich Tanz und Körperarbeit.

Bereitstellung des Raumes für Proben zu Performances, Ausstellungen, Musikaufnahmen und für Künstlergruppen aus dem Bereich der Bildenden Kunst.

6. Stiftung Griancas de Toque

Gabriele Fischer gründete in Brasilien die Stiftung Griancas de Toque. Griancas heißt Kinder und Toque hat viele Bedeutungen, von berühren bis zum Gitarre spielen oder trommeln und ungefähr darin sehen wir hier unser Aufgabenfeld: Berühren mit Musik, Tanz und Gesang, ein Kulturaustausch der Orte zu Landschaften zusammenfügt. Wie sieht die Landschaft aus zwischen Gamboa und Inzmühlen? Dazu hier eine kurze Beschreibung unseres Artist in Residenz Projekts:

THE FOUNDATION Griancas de Toque, a non-profit corporation founded in 2014, runs an artist residency program on the island of Morro de Sao Paulo, Salvador, Bahia, Brazil. De Toque has to Appartements and a dancefloor situated in the Rue de Toque, Gamboa which has a small garden with more than 6 palms and some healing plants. Surrunded from neight- bours of the village. The beach is a short walk to the village and the port and it is a 30 minute walk to Morro de Sao Paulo and by katamaran 3 hours to Salvador, the first capital of Brazil.

Gemeinschaftsstiftung HEILENDE KRÄFTE IM TANZ®

Treuhänderin Elke Wagner Vor den Höfen 12a 29640 Wintermoor fon 05198-987253 fax 05198-9811105 Sparkasse Harburg-Buxtehude Konto 60 99 865 BLZ 207 500 00

Tätigkeitsbericht 2016

Gemeinschaftsstiftung Heilende Kräfte im Tanz®

1. Fundraising zur Vermögensaufstockung

1.1 Vorbemerkung

Die treuhänderisch verwaltete, nichtselbständige Stiftung wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, auf diesem Weg Spenden und Zustiftungen zu sammeln und dann, wenn das Stiftungsvermögen auf 50.000 Euro aufgestockt ist, die Stiftung in eine selbständige Stiftung umzuwandeln. Aus diesem Grund konzentriert sich die Tätigkeit der Stiftung bis dahin hauptsäch- lich auf das Fundraising, um das Stiftungsvermögen zu vergrößern.

1.2 Zustiftungen und Spenden 2016

Durch Zinsen, Zustiftungen und Spenden wurde das Stiftungsvermögen 2016 von 45.305,18 Euro auf 45.890,14 Euro erhöht.

2. Durchführung künstlerischer und tanzpädagogischer Veranstaltun-

gen

2.1 Baptism Performance unter Wasser

Soltautherme, 25. März 2016

Diese besondere Performance mit den Tänzerinnen des Dancing Dialogue® Kollectives fand unter Wasser statt. Jeweils eine Tänzerin performte unter Wasser für eine Zuschauerin.

Bei dieser außergewöhnlichen Performance ging es ums Eintauchen, Abtauchen und Dasein und darum, uns über die Kommunikation mit dem Heilwasser, in dem performt wird, völlig neu zu erfahren. Baptism – Das Unmögliche wagen war die Überschrift dieser Veranstaltung. Choreografie G.F.

2.2 Großes Maskentanzritual Ostern 2016

Tanzheimat Inzmühlen, 2. April 2016

Folgendermaßen lautete der Ausschreibungstext für diese Performance des Dancing Dialogue® Kollectives: „Die Masken warten auf Euch in den Büschen und Sträuchern, am Bachlauf oder auf den Bäumen der Tanzheimat. Die Masken der Weiblichkeit, die Masken des Schreckens und die Masken der tiefen Verbundenheit. Die Masken des Schmerzes und die Masken des Aufbruchs und Neubeginns. Raumgreifend oder sich zurückziehend, im Öffnen oder Schließen begriffen, ziehen sie uns in ihren Bann. In ihrer Bewegung nehmen sie uns mit hinein in ihre Welt und lassen uns aufhorchen oder verstummen, sprachlos werden oder aufschreien.

Ein Maskentanzritual lädt uns ein, die Welt mit anderen Augen zu sehen, uns neu zu erfinden im Spiel mit Formen und Farben, mit Gefühlen und Symbolen, mit Bewegung und Musik sensibel werden für die feinen Töne im Leben, für das Fließen in uns, den Strom unserer Kreativität, der nie versiegt. Die Tanzheimat wird zum magischen Ort unseres Frauseins.“ Choreografie G.F. , Musik Stefka Weiland

2.3 Performanceprojekt Rampe des Dancing Dialogue® Kollectives

Rampe Bergen-Belsen, 15. und 16. Mai 2016

berühren – spüren – bewegen – dazu sind wir angetreten – in Bewegung geraten, dort, wo das Entsetzen am Größten ist, nicht erstarren, sondern uns bewegen, uns auf den Weg machen, uns berühren lassen und uns bewegen lassen, von diesem Ort mit seiner Geschichte, von den Menschen, die an Pfingsten hier sind um zu gedenken. Eine Annäherung, die uns herausführt aus dem: Do what you always do and you will get the results you always get, in eine neue Bewegung hinein. Sensibel werden für die Selektion, die wir erleben in unserem Alltag und Wege finden, ihr entgegen zu treten. Einen Zugang finden über den Körper. Koordination G.F., Livemusik: Stefka Weiland, Choreografie Gudrun Tandler-Ogrodnik

In Zusammenarbeit mit der AG Bergen Belsen e.V., http://www.ag-bergen-belsen.de

2.4 Tanzplatz Kloster Lüne – Performanceprojekt FrauSein

Kloster Lüne, 25. und 26. Juli 2016

Performance des Dancing Dialogue® Kollectives. Der Ausschreibungstext lautete: „Wir sind in Kloster Lüne umgeben von einer neunhundertjährigen Frauenkultur und fragen uns in einem Tanzlabor: Wie bewegt sich das für uns Tänzerinnen heute? Was können wir über den sensomotorischen Raum von dem Wirken der Frauen an diesem besondern Frauenkraftplatz noch wahrnehmen? Ist es möglich in einen Dialog über die Jahrhunderte einzutreten? Welche Geschichte entspinnt sich über die Bewegung? Dieser Frage auf der Spur tanzen wir am Montag und Dienstag den 25. und 26. Juli. Gäste willkommen.“.

Livemusik: Stefka Weiland

Dank an Äbtissin Freifrau von der Goltz für die freundliche Genehmigung des Tanzprojektes.

2.5 Unsichtbares sichtbar machen – Performanceprojekt WORT und TANZ Tanzheimat Inzmühlen, 15. Oktober 2016

Marie Jahoda (1907 – 2001) weist als politisch engagierte Sozialwissenschaftlerin am Anfang des 20. Jahrhunderts neue Wege in der Forschung. Dr. Gisela Notz berichtete über ihr Wirken – WORT. Das Dancing Dialogue® Kollective mit Stefka Weiland als Musikerin übernahm den TANZ in diesem Performanceprojekt, das zum 12. Mal stattfand und erforschte, wie sich die Begegnung von Wort und Tanz kreiert zwischen den Wegbereiterinnen, die Gisela Notz in ihrem gleichnamigen Kalender 2017 präsentierte und den Bewegungen, die sich damit bei den Tänzerinnen ganzkörperlich einstellten. Was passiert, wenn sich WORT und TANZ gegenüber treten? Eine mitreißende Begegnung mit einer ungewöhnlichen Wegbereiterin unse- res Frauen-Bewusstseins heute wurde dadurch spürbar, fühlbar, erlebbar. Marie Jahoda: Eine spielerische Grundhaltung hilft. Musik Stefka Weiland, Leitung G.F.

3. Errichtung, Erweiterung und Erhaltung der Bibliothek zur

Thematik Tanz, Kunst und Heilung nebst Video- und Musikarchiv

3.1 Erweiterung und Pflege der Fachbibliothek

Die Bibliothek wurde wieder um einige Fachbücher erweitert und regelmäßig gepflegt. Sie wird vor allem von den SeminarteilnehmerInnen rege genutzt.

3.2 Pflege des Videoarchivs

2003 wurde begonnen, Tanzvideos verschiedener Sparten, tanzethnologische Videos und tanztherapeutische Videos sowie interdisziplinär für Tanz interessante Videos zu sammeln, zu archivieren und in der Fachbibliothek mit einem Videorecorder interessierten Personen zur Verfügung zu stellen. Die Digitalisierung der Videos wurde 2010 abgeschlossen. Alle Dancing Dialogue® Performances und alle Vorträge der Tanztherapietage wurden auch 2016 auf Video aufgezeichnet und archiviert.

4. Förderung und Weiterentwicklung der Vernetzung von Tanz mit Kunst und Heilung

4.1 Vorträge im Rahmen der Inzmühlener Tanztherapietage

Die Vorträge 11. – 12. August 2018 hatten im ersten Teil persönliche Erfahrungen mit Tanztherapie HKIT® zum Inhalt und im zweiten Teil wurden Konzepte für die tanztherapeutische Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen vorgestellt.

Vortragende: Martina Barkhausen, Irma Benndorf, Angelika Strahl, Bettina Wahl, Claudia Baum, Maria Kaufmann, Miranda Welter und ihre Themen:

Der Weg zurück zu mir

Befreiung von Amazone und Co

Ich habe die Wahl

Das Ja im Ja durch Tanz und Bewegung!

HKIT® mit Frauen nach einer Krebserkrankung

HKIT® Tanzstudienreise nach Salvador da Bahia

Therapeutin sein – da sein – mich sein – die Herausforderung

4.2 Vorstellung der Wirksamkeitsstudie HKIT®

Am 12. August 2016 wurden erste Ergebnisse der Wirksamkeitsstudie HKIT® vorgestellt, die im Frühjahr 2016 zu verschiedenen Wirkfaktoren in Bezug auf Selbstwirksamkeitserwartung, Depression, Zwangsgedanken etc. durchgeführt wurde. Die Veröffentlichung der Ergebnisse in einer Fachzeitschrift wird für 2017 angestrebt.

Dipl. Psy. Freyja Fischer (Leitung), Karin Baldauf, Irma Benndorf, Sylvia Borrink, Sabine Büshel, Kati Ellerbrock, Elisabeth Franik, Conny Köhler, Angelika Strahl, Katrin Wehde-Behrends

5. Bereitstellung von Tanz- und Begegnungsstätten und Tagungsräumen

Vermietung des Tanzraumes „Tanzheimat Inzmühlen” durch die Stiftung Heilende Kräfte im Tanz® an Gruppen aus dem Bereich Tanz und Körperarbeit.

Bereitstellung des Raumes für Proben zu Performances, Ausstellungen, Musikaufnahmen und für Künstlergruppen aus dem Bereich der Bildenden Kunst.

6. Stiftung Griancas de Toque

Gabriele Fischer gründete 2014 in Brasilien die Stiftung Griancas de Toque. Griancas heißt Kinder und Toque hat viele Bedeutungen, von berühren bis zum Gitarre spielen oder trom- meln und ungefähr darin sehen wir hier unser Aufgabenfeld: Berühren mit Musik, Tanz und Gesang, ein Kulturaustausch der Orte zu Landschaften zusammenfügt. Wie sieht die Land- schaft aus zwischen Gamboa und Inzmühlen? Dazu hier eine kurze Beschreibung unseres Artist in Residenz Projekts:

THE FOUNDATION Griancas de Toque, a non-profit corporation founded in 2014, runs an artist residency program on the island of Morro de Sao Paulo, Salvador, Bahia, Brazil. De Toque has to Appartements and a dancefloor situated in the Rue de Toque, Gamboa which has a small garden with more than 6 palms and some healing plants. Surrunded from neight- bours of the village. The beach is a short walk to the village and the port and it is a 30 minute walk to Morro de Sao Paulo and by katamaran 3 hours to Salvador, the first capital of Brazil.

Gemeinschaftsstiftung HEILENDE KRÄFTE IM TANZ®

Treuhänderin Elke Wagner Vor den Höfen 12a 29640 Wintermoor

fon 05198-987253 fax 05198-9811105 Sparkasse Harburg-Buxtehude Konto 60 99 865 BLZ 207 500 00

 

Tätigkeitsbericht 2015

Gemeinschaftsstiftung Heilende Kräfte im Tanz®

1. Fundraising zur Vermögensaufstockung

1.1 Vorbemerkung

Die treuhänderisch verwaltete, nichtselbständige Stiftung wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, auf diesem Weg Spenden und Zustiftungen zu sammeln und dann, wenn das Stiftungsvermögen auf 50.000 Euro aufgestockt ist, die Stiftung in eine selbständige Stiftung umzu- wandeln. Aus diesem Grund konzentriert sich die Tätigkeit der Stiftung bis dahin hauptsäch- lich auf das Fundraising, um das Stiftungsvermögen zu vergrößern.

1.2 Zustiftungen und Spenden 2015

Durch Zinsen, Zustiftungen und Spenden wurde das Stiftungsvermögen 2015 von 43.298,02 Euro auf 45.305,18 erhöht.

2. Durchführung künstlerischer und tanzpädagogischer Veranstaltungen

2.1 Performance Dancing Dialogue® im Hafen in Hamburg

Performance im Hafen in Hamburg am 10. August 2015

Ein Tanz-Projekt des Dancing Dialogue® Kollektives in Zusammenarbeit mit der Frauenfreiluftgalerie und Elisabeth von Dücker, zum Wandgemälde „Für die Frauen vom Dessauer Ufer“ Entwurf: Cecilia Herrero. Ausführung: Cecilia Herrero und Hildegund Schuster. 1995. Süd-Ost-Ecke des Lawaetzhauses, Neumühlen 16-20.

Tänzerinnen Claudia Baum, Renate Barbara Balzer, Freyja Fischer, Anita Kranz-Moser, Malgorzata Pastian, Gudrun Tandler-Ogrodnik. Leitung G.F.. Vortrag Elisabeth von Dücker.

2.2 Wort und Tanz

Kalenderpräsentation Gisela Notz, Wegbereiterinnen und Dancing Dialogue® Kollektiv mit Performance zu Therese Giehse

14. November 2015, Tanzheimat Inzmühlen

Vortrag zu sozial- oder politisch aktiven Wegbereiterinnen aus der Geschichte von Dr. Gisela Notz und Tanz des Dancing Dialogue® Kollektivs unter Leitung von G.F., Musik Stefka Weiland zur im Kalender 2016 vorgestellten Wegbereiterin, Therese Giehse. Schauspielerin und politisch Verfolgte.

Während über einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit in diesem Kalenderprojekt entdeckten wir spannende Wege über die Wort und Bewegung miteinander in Kommunikation zu geraten und es wurde uns schnell klar, da liegen ungeahnte Potentiale des Austauschs zwischen verbaler Information und körperlicher Resonanz und kognitiver Entwicklung. Sich zum gesprochenen Wort bewegen heißt das Gesagte weiter zu bewegen, es zu entwickeln, wie Filme in der Dunkelkammer. Plötzlich erscheint da auf dem gewässerten Papier ein Bild.

So tauchen die im Vortrag vorgestellten Kalenderfrauen unvermittelt im Tanz auf, machen die Bewegung einer Performenden zu ihrer und erwachen zu neuem Leben auf der Tanzbühne Inzmühlens. Gedanken und Ideen der Wegbereiterinnen scheinen sich weiter zu entwickeln durch die im Vortrag aufgegriffenen Wörter, Sätze und Ideen. Sie werden aus dem Sprechen heraus in die Bewegung der Performance hinein weiter geführt. Ein Tanz entsteht aus Wort und Bewegung. Schauen wir, was Therese Giehse uns heute zu sagen hat. Bewegen wir uns an ihr entlang, reiben wir uns an dieser bedeutenden Schauspielerin und entdecken wir dabei uns selbst und unsere Potentiale. G.F.

3. Errichtung, Erweiterung und Erhaltung der Bibliothek zur

Thematik Tanz, Kunst und Heilung nebst Video- und Musikarchiv

3.1 Erweiterung und Pflege der Fachbibliothek

Die Bibliothek wurde wieder um einige Fachbücher erweitert und regelmäßig gepflegt. Sie wird vor allem von den SeminarteilnehmerInnen rege genutzt.

3.2 Pflege des Videoarchivs

2003 wurde begonnen, Tanzvideos verschiedener Sparten, tanzethnologische Videos und tanztherapeutische Videos sowie interdisziplinär für Tanz interessante Videos zu sammeln, zu archivieren und in der Fachbibliothek mit einem Videorecorder interessierten Personen zur Verfügung zu stellen. Die Digitalisierung der Videos wurde 2010 abgeschlossen. Alle Dan- cing Dialogue® Performances und alle Vorträge der Tanztherapietage wurden auch 2015 auf Video aufgezeichnet und archiviert.

4. Förderung und Weiterentwicklung der Vernetzung von Tanz mit Kunst und Heilung

4.1 Vorträge im Rahmen der Inzmühlener Tanztherapietage

Die Vorträge 28. – 29. August 2015 hatten im ersten Teil persönliche Erfahrungen mit Tanztherapie HKIT® zum Inhalt und im zweiten Teil wurden Konzepte für die tanzthera- peutische Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen vorgestellt.

Vortragende: Kati Ellerbrock, Elisabeth Franik, Andrea Hügelschäfer, Yvonne Middelborg, Sabine Rippe, Simone Stoy, Katrin Wehde-Behrends, Katrin Beitel, Gabriele Henkel und ihre Themen:

Tanz der Töne finden Gehör aus der Sprachlosigkeit

Atem, ein Weg zu mir selbst

HKIT® – die Vielfalt und das Feuer des Lebens spüren

Von einer die auszog das Fürchten zu verlernen

Wege der Heilung – Wege zu meinen Wurzeln

Lebe lieber spät – als nie.

Das eigene Leben formbar machen durch Erdung

Mein Weg zum Selbst-Bewusstsein durch HKIT®

Sesam öffne Dich – Vom Tanz mit dem Beckenboden

Tanztherapeutische Einzelarbeit mit einer Klientin

5. Bereitstellung von Tanz- und Begegnungsstätten und Tagungsräumen

Vermietung des Tanzraumes „Tanzheimat Inzmühlen” durch die Stiftung Heilende Kräfte im Tanz® an Gruppen aus dem Bereich Tanz und Körperarbeit.

Bereitstellung des Raumes für Proben zu Performances, Ausstellungen, Musikaufnahmen und für Künstlergruppen aus dem Bereich der Bildenden Kunst.

6. Stiftung Griancas de Toque

Gabriele Fischer gründete 2014 in Brasilien die Stiftung Griancas de Toque. Griancas heißt Kinder und Toque hat viele Bedeutungen, von berühren bis zum Gitarre spielen oder trom- meln und ungefähr darin sehen wir hier unser Aufgabenfeld: Berühren mit Musik, Tanz und Gesang, ein Kulturaustausch der Orte zu Landschaften zusammenfügt. Wie sieht die Landschaft aus zwischen Gamboa und Inzmühlen? Dazu hier eine kurze Beschreibung unseres Artist in Residenz Projekts:

THE FOUNDATION Griancas de Toque, a non-profit corporation founded in 2014, runs an artist residency program on the island of Morro de Sao Paulo, Salvador, Bahia, Brazil. De Toque has to Appartements and a dancefloor situated in the Rue de Toque, Gamboa which has a small garden with more than 6 palms and some healing plants. Surrunded from neight- bours of the village. The beach is a short walk to the village and the port and it is a 30 minute walk to Morro de Sao Paulo and by katamaran 3 hours to Salvador, the first capital of Brazil.

 

Unter den angegebenen Stichwörtern findet Ihr im Blog Fotos und Erfahrungsberichte zu den jeweiligen Veranstaltungen.

 

 

Auf Spurensuche an der Ostsee

Ich hoffe, die Teilnehmerinnen unserer Tanzreise: Töchter der Ostsee, ergänzen meinen Bericht. Hier noch ein paar Fotos getanzter Dialoge an der Ostsee. Die Tänzerinnen sind Claudia Baum, Tabea Neugebauer, Yvonne Middelborg und die Ostsee am Weststrand, Darß.

 

 

 

Stichworte zu unseren Tänzen:

Dreaming – Was ist ein Dreaming? Habe ich ein Dreaming? Wie bewegt mich mein Dreaming? Welche Einflüsse hat das Dreaming meiner Vorfahren? Gibt es ein Dreaming in einer Großstadt wie Berlin? Wie könnte es aussehen? Was macht es mit mir, wenn ich mich mit meinem Dreaming zu beschäftigen?

Sensomotorischer Raum –  Über meine Sinne und meine Bewegungen gelange ich in die Verbindung mit mir selber. Verletzungen und Blockaden zeigen sich meist in einem Verlust an Erdung und Körperlichkeit, Nähe und Verbundenheit. Gefühle, Worte, Sprache, Zeichen, Bilder sind Interpretationen unserer Körperempfindungen. Sie entstehen im Laufe unserer kognitiven Entwicklung auf der Basis des sensomotorischen Raums und bedürfen immer wieder eines Updates.

Dancing Dialogue – Über meine Sinne und meine Bewegungen gelange ich in die Verbindung mit meinem Tanz. Das ist unsere tänzerische Ausgangsbasis der HKIT. Die Umgebung in der wir aufgewachsen sind, die Berge, Seen und Flüsse, oder in unserem Fall das Meer hinterlassen Eindrücke in unserer Sinneswahrnehmung und unserer Bewegung, ebenso, wie dies auch Städte oder Grenzzäune und politische Systeme und Menschen, die uns begegnet sind tun, auch Tiere, Pflanzen oder Jahreszeiten. Im weitesten Sinne gehören sie alle zu unserer Körperlandschaft, haben sie geprägt und ausgeformt über sensomotorische Einflüsse.

In der Dreaming Arbeit HKIT kommen wir diesen Einflüssen tanzend auf die Spur, können sie erkennen, einladen und aufnehmen, wie das Leben selbst. Wir können Sie im sensomotorischen Raum weiter bewegen und in eine neue Gespürtheit und Körperlichkeit einladen, die uns mehr Lebendigkeit erlaubt, als wir uns bislang zugestanden haben.

 

Hier noch Bilder von unserer Weiterreise nach Stralsund und Hiddensee mit vielen weiteren Einladungen zu getanzten Dialogen an der Ostsee, bis hin zum dreißig jährige Krieg, in dem dieses Land schwedisch wurde und der mit dem ersten europäischen Frieden endete. Ein Hauch davon wehte zu uns herüber als wir in Heilig Geist durch die Klosterbuden und am Elenden Haus vorbei gingen.

Ankommen und sich einlassen

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Ankommen, sich einlassen, Spurensuche … Dreaming HKIT an der Ostsee. Sich bewegen, tanzen, wie geht das im Strom der Gezeiten zwischen den Urgewalten Meer und Land, Sonne und Wind bei mir selbst ankommen? Ein Bewusstsein entwickeln für die beständige Veränderung um uns herum in der Landschaft. Diesen Bewegungen folgen, unsere persönlichen Geschichten mit hinein nehmen in das elementare Erleben von Wetter, Jahreszeiten, Wasser und Sand, den der Wind uns auf die Körper klebt.

Hier, in diesem Hineingeworfensein wird der Tanz zur Spur, die wir hinter uns herziehen wie eine Schildkröte, die nach der Eiablage zurück kehrt in die Tiefen des Ozeans. Die Frucht unseres Leibes, der Tanz, bleibt da, in den Bewegungen von Sand, anrollenden Wellen und peitschenden Windböen gespeichert, sind wir ein Stück Bewegung der Welt geworden im Empfangen.

Mein besonderer Dank an Yvonne Middelborg, die unsere Gastgeberin war auf dieser Ostseedreamingreise und alles sehr fein für uns arrangiert hat.

Vom Frieden und anderen Werten …

Habe gerade ein Buch gelesen: Der Skandal der Skandale. Die geheime Geschichte des Christentums, Manfred Lütz, Herder und nun sehe ich noch diese Sendung im ZDF, zum selben Thema, Kirchengeschichte und christliche Werte. Wie manche von Euch wissen habe ich vor 40 Jahren Religion und Ernährung an der Berufschule Unterrichtet. Ich sage gerne zu dieser ungewöhnlichen Fächerkombination: Beides Glaubenssache.

Daher interessiere ich mich für die Antworten aus christlichen Kreisen auf die Herausforderungen unserer Zeit, obiges Buch und der Film versuchen Alleinstellungsmerkmale der christlichen Religion aufzuzeigen und ich fand es immer äußerst wichtig, die Geschichte zu kennen um in der Gegenwart zu leben. Das andere ist freilich Glaubenssache. Ein Dancing Dialogue mit Kirchens lohnt sich allemal.

 

https://www.zdf.de/

Das Kreuz mit dem Frieden

Die Christen und der Krieg

Das Christentum nennt sich eine Religion des Friedens. „Selig, die Frieden stiften“, sagt Jesus. Und doch wurden im Namen des Glaubens entsetzliche Kriege geführt. Wie passt das zusammen?

Neben religiösen Rechtfertigungen für Kriege gab es auch immer wieder Kritiker und Friedensmahner aus den Reihen der Kirchen selbst. Der Film verfolgt diese Spannung vom Römischen Reich bis heute und zeigt schlaglichtartig die Aktualität des Themas.

Von den Kreuzzügen bis „Schwerter zu Pflugscharen“

Von Kaiser Konstantin über Karl den Großen zu den Kreuzzügen, vom Dreißigjährigen Krieg über den Ersten Weltkrieg bis zur Friedensbewegung in der DDR – überall ist die Frage virulent. Auch der „Kreuzzug“ des ehemaligen amerikanischen Präsidenten George W. Bush gegen den Terror islamischer Fundamentalisten gehört dazu – oder die Frage, wie sich die Päpste Johannes Paul II. oder Franziskus dazu positionieren.

Die Spurensuche des Films fördert Überraschungen zutage: prominente Vordenker des Mittelalters, die mutig und mit erstaunlich modernen Argumenten gegen ihre Herrscher das Wort ergreifen, oder auch die Geschichte des Emblems „Schwerter zu Pflugscharen“, das auf eine Propagandaaktion der Sowjetunion zurückgeht und gegen seine Urheber ungeahnte Wirkungen entfaltet hat.

Das Friedensgebot bleibt eine Herausforderung

Mit aufwändigen Spielszenen werden Schlüsselmomente dieser Geschichte zum Leben erweckt. Historiker kommen zu Wort, der Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon und der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck.

Die Familie des Römers Gaius versteckt sich in den Katakomben vor den gotischen Soldaten.
Rom 410 nach Christus. Die Familie des Römers Gaius versteckt sich in den Katakomben vor den gotischen Soldaten.Quelle: ZDF/Ralf Gemmecke

Hubert Wolf, Professor für Kirchengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, zieht im Film das Resümee: „Es hat den Anschein, als ob sich in der Geschichte immer die Gewalttätigen durchsetzen. So ist es aber nicht. Denn wenn sie sich ein für alle Mal durchgesetzt hätten, dann wäre das Thema Frieden passé gewesen. Das Christentum bringt immer wieder Mahner hervor, das Friedensgebot wird immer noch mehr zu einer Herausforderung.“

Der Baum im Wind

Heute Morgen wache ich auf mit einer sehr zentralen Übung der HKIT, dem Baum im Wind. Als ich den Baum im Wind kennen lernte war er noch eine Übung. In den HKIT wurde er mir zum Tanz und nicht selten bekomme ich Baumtänzerinnen zugeschickt. Ich liege also im Aufwachen und spüre:

  • Wie sich meine Fußsohlen im Heideboden verwurzeln
  • Wie eine sanfte Bewegung meinen Körper ergreift und ich ins Wiegen komme
  • Wie meine Hände zu meinem Bauch gleiten und ich meinen Atem spüre, tief innen
  • Wie sich die sanfte Berührung des Winds sich mit meiner Atembewegung verbindet
  • Wie mein Becken in Bewegung gerät – tanzt
  • Ich spüre die Gemeinschaft von den Vielen, die mit mir tanzen und tanzten
  • Wie ein Lied kommt, meinen Brustraum erweitert und meine Schultern lockert, meine Arme ausbreitet und den Morgenglanz empfängt … Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpften Lichte …

Hier also meine Einladung an alle, die heute früh mit mir in die Strahlen der aufgehenden Sonne hineintanzen wollen, verwurzelt wie ein Baum 🌳 in der Gemeinschaft 🌲 🌲🌲🌲🌲🌲🌳🌳🌳🌳🌳🌴🌴🌴🌴🌴🌴… in diesem Sinne frohe Pfingsten.

Wie wir ticken😁

Hier ein Tipp, zwei Sendungen auf 3 sat gestern Abend, die ich sehr empfehlen kann.

1. Fit statt faul – hier erfahrt ihr viele wichtige aktuelle Forschungsergebnisse der UNI Köln und ihrer Sportwissenschaftler, die ihr auch auf HKIT übertragen könnt, für alle, die manchmal nach Argumenten suchen um das H in HKIT zu erklären ist dieser Film super. Hier wird auch darauf hingewiesen, wie wichtig die Lust ist, wenn wir uns Bewegen und wie wichtig die Gruppe! Und auch auf die soziale Kompetenz, die Ichstärkung … .

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=73504

2. Selbstsabotage, eine sehr wichtige Diskussionsrunde, die das Thema fit statt faul erweitert. Alle drei Experten haben wirklich wichtiges zu sagen, aus der Sicht der Soziologie, also, wie beeinflussen wir uns gegenseitig z.B. beim Müll trennen😁 und dann der psychosomatische Arzt aus Frankfurt, er war schon bei Elke Wagner in einem HKIT Schnupperkurs und sehr begeistert von unserer Arbeit, Dr Merkle, er sagt, dass in seiner Klinik eine Untersuchung von 1000 Patienten durchgeführt wurde zum Thema Wirksamkeit und dabei herauskam, dass am wirksamsten für den Heilungsprozess das Gespräch mit anderen Patienten eingestuft wurde, noch vor dem Gespräch mit den Therapeuten oder somatischen Anwendungen.

Das macht klar, warum die HKIT am besten wirken, wenn wir über ein Wochenende oder mehrere Tage 24 Stunden beisammen sind. Ich als TherapeutIn kann die heilsame Wirkung der Gruppe nicht ersetzen. In der Einzelarbeit fällt mir das immer wieder auf. Hier haben wir das nun auch wissenschaftlich bestätigt.

Also auch in Abendgruppen genügend Raum geben für den informellen Austausch vor und nach den Übungen und zwischendurch beim Tanzen. 😁Wenn ihr biodynamisch arbeitet tut ihr das so uns so. Es gefällt mir auch wie unterschiedlich SoziologInnen, PsychologInnen und BiologInnen die Welt sehen. Diese verschiedenen Blickwinkel sind unbedingt erforderlich, wenn wir mit Menschen arbeiten.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=73651

 

 

 

Forum 2018

Das Motto des Forums vom 23.-26. August 2018 ist Spielen=Tanzen=HKIT. Elke Wagner und ich sind voll Freude in der Vorbereitung dieser Großveranstaltung und bei meinen Recherchen fällt mir ein Text aus dem Blog entgegen, den ich für sooo wichtig halte, dass ich ihn hier noch einmal abdrucke, bearbeitet, als Hintergrund für das, was Euch beim Forum an Spiel und Tanz erwartet und als Wertschätzung einer tänzerisch- spielerischen Grundhaltung mit den HKIT.

Zitat Blog 20. Mai 17

„Keine andere Tätigkeit bestimmt unser Leben so nachhaltig wie das Spiel. … Ohne die frühen Formen der Bewegungsspiele, die hinzutretenden und darauf aufbauenden Illusions- und Rollenspiele sowie die Konstruktionsspiele wären Menschen ebenso wie höher entwickelte Tiere tatsächlich lebensunfähig. Über alle unbestrittene Funktionalität hinaus jedoch bedeutet Spiel noch mehr: Das Erlebnis des Ich, des Du und des Wir sowie Freude und Lust nicht nur im Tun, sondern allein schon im Sein in einer Welt, an der wir nicht nur teilhaben, sondern deren Teil wir sind. Und wer es fassen will und kann: Spiel hebt uns über die Rationalität hinaus in Bereiche, die uns zumindest für Momente unsere Herkunft und Unvergänglichkeit erahnen lässt. Sich einzuordnen in die Balance aus Regeln und Freiheit, sich voll und ganz einzubringen, aber gleichzeitig zu bescheiden, das kann zu mehr werden als Nutzen und Vorteil. Spiel, so gesehen, bedeutet Offenbarung. Keiner von uns wird auf diesem Weg je auslernen, je an ein Ziel kommen. …“

aus Ekard Lind, Richtig spielen mit Hunden, Kynos 2016,  S 219. (Ekard Lind ist Professor für Musik in Österreich und hat sehr viel pädagogisch dazu gearbeitet, wie Kinder lustvoll lernen können ein Instrument zu spielen. Diese Erkenntnis hat er dann in die Trainings mit seinem Hund umgesetzt. Deshalb gibt es von ihm sowohl Bücher zum Musikunterricht wie auch zum Hundesport.)

Diesen Text lese ich und denke, genau das könnte ich so über meine Tanzerfahrungen mit Dancing Dialog schreiben. DD ist ein Solitärspiel und ein Sozialspiel, in diese Spielarten teilt Ekard Lind das Spiel ein und die Spielqualitäten die er formuliert begeistern mich, weil ich sie in den DD wiederfinde: FREIHEIT, SPONTANEITÄT, VERSCHWENDUNG, EIGENHEIT (ANDERSARTIGKEIT), LUST (FREUDE-GLÜCK). All das, was ich so sehr schätze, wenn wir in DD tanzen, zuerst jede einzeln, dann mit der Partnerin und mit der ganzen Gruppe.

Soziales Lernen, Motorik, Experimentierfreude, Kommunikation werden da angesprochen genauso ist es aber auch möglich im Tanz zu kompensieren, eine Ventilwirkung zu finden, sich selbst zu erfahren, Intelligenz auszuloten, Mitgefühl und Fairness, Humor und Scherz auszuprobieren, sich neu zu erfinden.

Einige Zitate aus der Spielforschung die Ekard Lind zusammen getragen hat.  Er sagt:

„Umwandlung fällt den Menschen nirgendwo leichter als im Spiel wo Kräfte frei gesetzt werden, die sonst Mühe bedeuten und wo Verwandlung wie von selbst das Ganze erfasst und umbaut, noch dazu in lustvoll beglückender Art und Weise.“ S 19

„Die oft abfälligen Ansichten über Spiel sind angesichts der vielen Vorteile, die es bietet, unverständlich. Die Einschätzungen reichen von „entbehrlich“ über „unnötig“ bis hin zur vermeintlichen Minderwertigkeit. Vor allem dann, wenn Spiel mit Arbeit verglichen wird, schneidet das Spiel meistens schlecht ab. Viele sehen im Spiel etwas Unvollkommenes, Vorläufiges, das später, wenn es ums Arbeiten geht, abgelegt werden muss. Weil es den Fortschritt behindere und dem Ergebnis schade, abgesehen vom Zeitverlust, den man sich im Spiel einhandeln würde. … Spiel ist nichts Vorläufiges, sondern eine besondere Daseins-Realität innerhalb einer eigenen Verhaltenskategorie im Hinblick auf Motivation, Emotion und Kommunikation, gekennzeichnet durch eigene Sinnhaftigkeit, Qualitäten und Merkmale.“ S 69

„Dort (in der Wissenschaft) wird Spiel nicht nur als eine Erscheinungsform der Kultur begriffen, sondern als eine der grundlegenden Substanzen, als formative Kraft, die Kultur entstehen lässt und verändert. „S22f

S145 „… Aussetzen von Status und Rangordnung, einem fundamentalen Kriterium für freies Spiel“

Und hier noch einige Forschungsergebnisse die Ekard Lind zusammengetragen hat:

Neurobiologie des Spiels S 36

„Spielbedingte Emotionen zeigen in der bildgebenden Darstellung des Gehirns deutlich andere Aktivierungsbereiceh (und deren Kombination) als Handlungen, die nicht auf Spiel zurückgehen. Spiel ist daher „eher ein Bewusstseinszustand als eine Aktivität“. Brown 2009

Im Spiel werden folgende „körpereigenen Drogen“ gebildet: Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, Oxytocin, Endorphine sowie Phenethylamin (PEA).

Zum Thema Heilungsraum im Tanz:

Spiel braucht das „entspannte Feld“ das heißt Sicherheit („Playtime generally is safe time“, Bekoff 2002) und Geborgenheit, den Raum des Vertrauens (Donaldson) ebenso spielen wir nicht bei Hunger oder Durst, Krankheit, Angst oder Stress. … Geborgenheit ist wohl der einzige Begriff, der alles umschließt, was ein Lebewesen für sein  Wohlergehen benötigt, unter anderem aber auch Sicherheit, Vertrauen, Liebe, Wohlbefinden und Angenommensein. …“

S 34 “ Friedrich Schiller: … der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

Dort wo der Tanz noch Spiel sein darf, frei, spontan, verschwenderisch, andersartig, eigen, lustvoll, dort treffen wir auf die Heilenden Kräfte im Tanz. G.F.

Kunstvermittlung TANZ

In meinem letzten Blogeintrag wurde deutlich, wie wichtig die QUALITÄT einer Bewegung ist. Dabei geht es nicht um eine Bewertung in einer Wertescala, nein, es geht um Diversität. Jede Körperebene aus der heraus wir uns bewegen hat ihren Wert, ihre Qualität. Zur Zeit sind die Faszien in Mode. Das führt dazu, dass wir besser zu dieser Körperebene hinsehen. Wunderbar.

Im körperpsychotherapeutischen Sinne können sich überall im Gewebe Blockaden breit machen. Es gilt deshalb zu forschen und möglichst viel Körperebenen möglichst gut zu kennen als TherapeutIn. Doch, wie sieht das in der Tanztherapie aus? Die Qualität einer Bewegung ist ausschlaggebend für den Tanz. Hier treffen wir wieder auf unseren tänzerischen Kunstbegriff, den ich seit einiger Zeit thematisiere.

So wie Maler auf der Akademie Anatomieunterricht haben um den menschlichen Körper in ihren Gemälden darstellen zu können, so wichtig ist es für uns im akademischen Tanzstudium, die Körperebenen zu erforschen und sehr bewusst mit einer Ebene tanzen zu lernen. Da heraus entfaltet sich unser Tanzvermögen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal der HKIT.

Es wurzelt in der tiefen Verbindung von Tanz und Biodynamik GBM. Deshalb sind die aktuellen Faszienforschungen hoch interessant für uns in HKIT. Zeigen sie doch wissenschaftlich, was wir im Tanz erleben und hilft die Forschung uns darin, genauer benennen zu können, worin die heilsame Wirkung von Tanz besteht.

Die künstlerische Wirkung ist damit aufs Engste verbunden. Ein Tanz aus den Faszien hat eine völlig andere Aussage als einer aus den Muskeln. Es ist wie wenn ein Maler mit Kohle malt oder mit Aquarell, in Öl oder Acryl … oder gleich mit Messer und Schere zur Kollage übergeht ..  andere Malgründe verwendet, Leinwand, Karton, Sperrholz, Häuserwände … ok, Vergleiche hinken, ich könnte auch zu den BildhauerInnen übergehen, die in Holz oder Stein arbeiten oder mit Plastikfolie oder Backoblaten.

Es geht mir darum deutlich zu machen, welche Wirkung es hat im Tanz bewusst mit einer Körperebene zu arbeiten. Sie im Tanzstudium kennen zu lernen und für sich zum Tanzen zu bringen. Da beginnt für mich DD. Denn immer geht es um BEZIEHUNGSFÄHIGKEIT, wenn wir tanzen. BEZIEHUNGSFÄHIGKEIT, die wir studieren im Tanz mit dem eigenen Körper und seinen Ebenen.

Hier zwei Fotos aus dem DD Studium von GTO. Es geht um die Körperebene Haut, das schließt das Thema Grenzen mit ein und öffnet sich in die Aura. Das ist in der Biodynamik kein esoterischer Begriff sondern eine reale Körperebene in der sich ebenso Blockaden breitmachen können wie in Faszie oder Knochen. Die Aura ist ebenso eine Ebene der Farben und ihrer Bewegungen. Sie ist eine konkrete Tanzebene, die sich GTO gerade akademisch erarbeitet.

Hier dokumentiert in den beiden aktuellen Fotos.

Und hier der Blick zurück in die Maske vom Sommer 2015

Oberfläche, Untergründe. Körperlichkeit die in Berührung gerät mit dem Leben. Aus der Tiefe dieser Begegnung erwächst im Laufe des akademischen Studiums ein starker künstlerischer Ausdruck. Davon ist auszugehen, wenn wir über Kunst sprechen aus dem tänzerischen Blickwinkel heraus.

Es wird deutlich, da geht es nicht um Beliebigkeit, davon sprach Beuys nicht, als er sagte Jeder Mensch ein Künstler. Unser Wollen ist da gefragt. Diese Auseinandersetzung mit dem Leben selbst und den Bewegungen, die es hinterlassen hat in unserem Tanz und den neuen Bewegungen, die sich Bahn schaffen wollen und nicht mehr länger zurück gehalten werden können.

Und immer wieder das genaue Hinschauen. Wie tanzt sich das? Wo liegt unser Handwerkszeug? Wie anwenden? Im Tanz sind wir das Gemälde, die Skultur, hinter der sich der bildende KünstlerIn noch verstecken kann, selber. Wir treten als Kunstwerk und als Kunstschaffende gleichzeitig auf die Bühne. Auch das will gelernt sein.

Die Frage bleibt. Wie vermittelt sich Kunst im Tanz?